Rollstuhlfahrer = Lügner

Wieder mal am Flughafen Düsseldorf, wieder mal haben wir den Rollstuhl erst am Gepäckband bekommen und wieder mal mussten wir uns fühlen wie Bittsteller, die einen total überdimensionierten Service fordern.

Auch wenn uns dieses mal keine Prügel angedroht wurde, so bleibt dieser fade Beigeschmack. Denn wie kann es sein, dass wir jedes mal bezichtigt werden, etwas total exklusives zu fordern? Eine Flugbegleiterin von AirBerlin meinte, als sie das Thema aufgeschnappt hatte, dass nirgendwo die Rollstühle zum Gate gebracht werden. Darauf hin sagte ich, dass dies nicht richtig sei und zählte eine (meiner Meinung nach mittlerweile recht imposante) Liste an Flughäfen auf, an den das problemlos klappt. Dennoch sagte sie dazu: Nein, das stimmt nicht!

Was soll das? Warum sollen wir denn so einen Spaß daran haben irgendwelche Lügen zu erzählen??? Sind wir als Rollstuhlfahrer nicht glaubhaft? Irgendwo weiter vorne habe ich noch ein „jaja das erzählen die immer“ aufgeschnappt, weiß aber nicht den Kontext dazu, aber es würde hier super reinpassen und ich unterstelle einfach mal, dass es auch um dieses Thema ging. Dann frage ich mich aber, warum die immer noch denken, dass wir Scheiße erzählen, anstatt sich mal zu fragen, ob da nicht doch was dran ist!?

Auf dem Hinflug hat alles super funktioniert, auch in Düsseldorf. Keine dummen Fragen, kein Geeier, Rolli bis zum Gate, Sitze nebeneinander, in Stockholm Rolli zum Gate… alles super! Aber auf dem Weg zurück wieder die alte Leier… dieses mal werden wir auch eine Beschwerde an den Flughafen selbst schreiben, ob es was bringt, mag ich noch bezweifeln.

Wer dies auch tun möchte, kann seine Meinung hier dem Flughafen DUS geigen: https://www.dus.com/de-de/kontakt/feedback

/David

5 Kommentare

  1. Andrea sagt:

    Das ist ja toll – nicht die Behandlung am Flughafen, sondern die Tatsache, dass ich damit nicht allein bin!
    Wir sind am 23. Dez. von Hamburg über Istanbul nach Dubai geflogen und gestern genau so wieder zurück. ich kam mir vor, wie ein gepäckstück, dass keine eigene Meinung haben darf.
    Der Ausdrückliche Hinweis, dass ich auf dem Hinflug meinen eigenen Rollstuhl in Istanbul für das Umsteigen haben möchte wurde geflissentlich ignoriert, und man stellte mir einen jungen Mann an die Seite, der fortan bis zum Einsteigen in den Flieger mich mit einem Elektrorollstuhl (Er stand hinter mir auf so einer Art Geschwisterboard) bei mir blieb. Die aussicht auf einen Urlaub hat mich dabei aber noch milde gestimmt, obwohl das schon äusserst unangenehm war. dafür bekam ich meinen Rollstuhl in Dubai aber mit einem Zerstörten Rad wieder. Mit dem eigenen werkzeug bekamm ich ihn aber zum Glück so weit wieder in Ordnung, dass ich zumindest im Urlaub nicht an Krücken laufen musste.
    Auf dem Rückweg hatte ich dann zwar meinen Rollstuhl in Istanbul, aber in Hamburg wollte man mich auch mit einem AOK-Shopper zum Gepäckband schieben, mit den Worten „Ihren eigenen bekommen Sie erst am Gepäckband“ Und dem sehr unfreundlich geäusserten Hinweis, man hätte garnicht die Kapazitäten immer alle Sonderwünsche der Rollstuhlfahrer zu erfüllen….. Was sind wir? Gepäckstücke? und jeder darf uns dahin schieben, wo grad platz ist?

    1. datlebbe sagt:

      Ja leider verstehen die Leute das nicht und in diesen Situationen bleibt niemand gefasst genug, um irgendetwas zu erklären oder zu verstehen. Aber es war Inspiration für eine neue Idee an der wir arbeiten. Damit das bald nur noch gaaaanz selten passiert;)

  2. Hans sagt:

    Hallo..wo sind die rollstuehle im flughafen duesseldorf?sind diese direkt am eingang der abflughalle? Oder muss ich mich am condorschalter melden?

    1. datlebbe sagt:

      Wenn Sie fliegen wollen, sollten Sie das 2 Tage vor Abflug bei der Fluggesellschaft anmelden , vor allem wenn Sie beim einsteigen Hilfe benötigen oder Hilfsmittel mitnehmen müssen, sonst auch den entsprechenden Service beim Flughafen erfragen.

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